Religion, Konfession, (Jugend-) Sekte, Psychokult, Kirche - Eine klärende Begriffsbestimmung
(mit Zitaten aus Maharishi Mahesh Yogi: "Die Wissenschaft vom Sein und die Kunst zu leben") 

Das Wort Religion ist aus dem Lateinischen abgeleitet, und seine Infinitivform lautet: religare, wobei re "zurück" bedeutet und ligare "binden", also das, was einen "zurückbindet". Der Zweck der Religion ist es, den Menschen zurück an seine Quelle, seinen Ursprung zu binden.

Die Religion ist dann erfolgreich in der Erfüllung ihres Zweckes, wenn sie den Geist zu seinem Ursprung zurückführt, die Aktivität des Körpers und Geistes an die Quelle aller Aktivität zurückführt. Der Geist ist der Angelpunkt des Lebens. Wenn der Geist auf seinen Ursprung zurückgezogen werden kann, wird das ganze Leben an seine Quelle zurückgeführt und der Sinn der Religion wird damit erfüllt. Die Religion ist ein Weg, oder zumindest sollte sie ein Weg sein, das Bewußtsein des Menschen auf die Ebene des Gottesbewußtseins und den menschlichen Geist auf die Ebene göttlicher Intelligenz oder universalen kosmischen Geistes zu erheben.

Der Zweck der Religion ist es, das individuelle Leben auf die Naturgesetze einzustimmen, so daß es natürlich im Strom der Evolution fließt. Die Religion sollte das individuelle Leben mit dem kosmischen koordinieren und so alle Werte des menschlichen Lebens steigern.
Die Religion vermittelt einen praktischen Weg zur Verwirklichung der höchsten Realität, die im Lichte der Philosophie verstanden werden kann. Die Philosophie ist beschreibend, während die Religion in der Vermittlung eines unmittelbaren Weges zur Gottverwirklichung einen praktischen Wert besitzt. ...Wir brauchen den beklagenswerten Zustand der Religionen in der heutigen Welt nicht im einzelnen zu beschreiben; es mag genügen zu sagen, daß nur der Leib übriggeblieben ist und daß diesem Leib der Geist fehlt. Nur Riten und Dogmen sind geblieben : der Geist ist verschwunden. Deshalb finden diejenigen, die der Religion folgen, keine Erfüllung. ...Weil die Religion nicht mehr wirksam ist, hat sie praktisch aufgehört, das Interesse des modernen Menschen zu erwecken. Es gibt kaum eine Religion in der heutigen Welt, deren Wächter und Prediger Einsicht in die Methode haben, unmittelbar das letzte, absolute Sein zu erfahren, obwohl die heiligen Schriften einer jeden Religion diese Übung als A n g e l p u n k t ihrer Lehren enthalten. Aus diesem Grunde hat die Religion in der ganzen Welt ihre Wirksamkeit verloren und erfüllt ihren Zweck nicht mehr. (Maharishi) Soweit der Meister persönlich.

Man könnte es auch so sagen: Wenn das W i s s e n der Religion infolge des langen Laufs der Zeit verlorengeht, bleibt nur noch das B e k e n n t n i s zum "Glauben" übrig.   "Glauben" heißt aber: nicht-Wissen, Unwissenheit.
Religion im Sinne des Wortes  religare  ist ein systematischer Weg zur Transzendenz - E r f a h r u n g. und ist wissenschaftlich insofern, als hier reproduzierbare Vorgehensweisen reproduzierbare Ergebnisse liefern. Religion in diesem Sinne hat also nichts mit G l a u b e n, sondern etwas mit W i s s e n zu tun. Religion im Sinne des Wortes religare ist heute so gut wie unbekannt, so daß es eigentlich irreführend ist, diesen Begriff zu verwenden. Der Verfasser schlägt daher vor, statt dessen den Begriff "Konfession" zu verwenden.

Konfession ,ist das, was übrig bleibt, wenn das W i s s e n um die Erfahrbarkeit der Transzendenz verloren gegangen ist, und dadurch das G l a u b e n s - Bekenntnis, Riten, Gesänge, Rezitationen aus heiligen Schriften etc. - also die leere Hülle - in den Vordergrund tritt.

Meditation (von: lat. meditari ) ist der Prozeß des Sich-nach-Innen-Wendens, (vergl. Lukas 17,21: "Das Himmelreich Gottes ist inwendig in euch").  Häufig wird dieses Wort als Sammelbegriff für mentale Techniken verwendet. Es scheint jedoch angebracht, hier mehr zu differenzieren, da fast alle sog. "Meditations"-Techniken eigentlich Konzentrations- bzw. Kontemplationstechniken sind.

Konzentration bedeutet, daß man den Geist auf einen bestimmten Punkt fixiert, und ihm nicht erlaubt, von diesem Fixpunkt abzuweichen. Dies kann z.B. bedeuten, daß man irgendwelche Dinge (z.B. eine Kerzenflamme oder einen Apfel) visualisiert oder (z.B. schwerer werdende Gliedmaßen etc.) suggeriert und dem Geist nicht erlaubt, davon abzuweichen. Da man sich nur Dinge vorstellen oder suggerieren kann, die dem Geist bereits bekannt sind, ist eine solche Methode ungeeignet, um dem Geist entsprechend seiner natürlichen Tendenz neue Bereiche zu erschließen. Der Geist wird entgegen seiner natürlichen Tendenz an der Oberfläche
festgehalten.

Kontemplation gibt dem Geist zwar etwas mehr Freiheit, indem z.B. durch Assoziationsketten ein Kreisen der Gedanken um ein bestimmtes Thema (z.B. ein spirituelles Zitat oder Rätsel) gestattet wird. Der Prozeß bleibt jedoch auf horizontaler Ebene, also auf der Oberfläche des Denkens. Das mag diese oder jene Erkenntnis vermitteln, jedoch nicht die Erfahrung feiner Ebenen des Geistes oder gar der Transzendenz. (Auch dies ist also nicht sehr  effektiv).

Transzendentale Meditation (von lat. transcendere = überschreiten) geht einen grundsätzlich anderen Weg, indem sie der natürlichen Tendenz des Geistes folgt, dorthin zu gehen, wo es angenehmer ist. Durch diesen sehr angenehmen Vorgang werden auf natürliche Weise feinere Ebenen des Geistes erfahren - das "innere Radio" unserer Gedanken wird sozusagen immer leiser, so lange, bis man nur noch wach ist, ohne daß Gedanken da sind. Dieser Zustand ruhevoller Wachheit wird auch Transzendenz, Samadhi, Nirvana, Gipfelerfahrung, absolutes Sein, etc. genannt. Letztlich kommt diese Erfahrung sozusagen durch eine Umkehrung des Denkprozesses zustande, so daß der feinste Aspekt des Denkens überschritten wird und die Quelle der Gedanken erfahren wird. Diese "Quelle der Gedanken" ist nichts anderes, als das "Einheitliche Feld" oder auch: "Vereinheitlichte Feld" der Physik, welches als Quelle aller Phänomene (Materie, Energie, Licht etc., mithin der gesamten Schöpfung  - und also auch des Denkens) angesehen wird. Dieses Vereinheitlichte Feld ist ein Feld reinen Bewußtseins ein Bereich der Einheit, welcher in sich ewig unveränderlich ist, der jenseits aller Phänomene und Fluktuationen liegt. Obwohl hier nichts "geschieht", weil "nichts da ist", schafft dieses Feld aus sich selbst heraus und enthält somit alle Phänomene und ihren Bauplan in unmanifestierter Form. Es gibt auf dieser Ebene einfach keine Zeit und keinen Raum, sondern die Erfahrung der Ewigkeit, der Unbegrenztheit, und der All-Einheit. Das Programm der Transzendentalen Meditation ermöglicht und stabilisiert die Erfahrung dieses Feldes, indem es den Bereich der Sinneswahrnehmung und die feinste Ebene des Denkens überschreitet (transzendiert.)

Nach langjähriger Praxis dehnt der Geist sich in der Meditation über das gesamte Universum aus und trifft sich im Unendlichen im feinsten Punkt wieder: Die unendliche Ausdehnung und der feinste Punkt werden als Einheit erfahren. Wer die Einheit der Extreme auf diese Weise erfahren hat, dem fällt es auch außerhalb der Meditation leichter, Gegensätze zu integrieren. Ängste verschwinden. Die Wahrnehmung wird weiter, das Denken offener.

Philosophie befaßt sich auf der intellektuellen Ebene mit der Erkenntnis dieser Phänomene. Was aber nützt einem die Beschreibung des Geschmacks einer Kirsche ? Wichtig ist die E r f a h r u n g der Transzendenz. Das Wissen ist die automatische Folge davon.
Maharishi sagt dazu: Wissen basiert auf Bewußtsein. Und: Wissen ist unterschiedlich in unterschiedlichen Bewußtseinszuständen. Wenn kein Bewußtsein vorhanden ist (wie z.B. im Schlaf), dann gibt es auch kein Wissen. In der Schule lernen wir das Alphabet und das Einmaleins, aber wir lernen nichts über die Erfahrung unseres eigenen Selbst. Wenn aber jemand nicht einmal weiß, wer er selbst ist, und mithin wer hier lernt, dann ist all das mühsam erlernte Wissen ohne Basis.
Es scheint, daß die intuitive Erkenntnis dieser Tatsache der Grund für das nachlassende Interesse an schulischer Ausbildung ist. Das erlernte Wissen wird als getrennt vom eigenen Selbst und somit als nutzlos empfunden. Mit jeder Lösung einer Frage tauchen zehn neue Fragen auf, so daß die Unwissenheit schneller wächst, als das Wissen. Solches Wissen ist unbefriedigend.
Anders ist es, wenn man die Erfahrung jener Bewußtseinsebene der Einheit hat, auf der jedes Ding mit jedem anderen Ding im Universum verbunden ist. Auf diese Weise kann jeder Wissensaspekt gewichtet und integriert werden und erhält seinen angemessenen Platz.

Wissenschaften sind ebenfalls ein Werkzeug um dem unpersönlichen Aspekt Gottes näher zu kommen, wie dies z.B. im Falle der Physik durch die Erkenntnis eines Einheitlichen Feldes geschehen ist, welches selbst ewig unveränderlich ist, aber aus sich selbst heraus alle Phänomene schafft. Das bedeutet, daß dieses Feld, welches jenseits von Zeit und Raum und jenseits aller Phänomene ist, wo also im Grunde auf ewig gar nichts passiert, ein Feld reiner Intelligenz und reinen Bewußtseins ist, denn alle Naturgesetze, welche die Schöpfung schaffen, erhalten und verwalten, sind hier bereits in unmanifestierter Form vorhanden - so wie der farblose Saft der Rose bereits die Essenz der gesamten Pflanze enthält, vom Rot der Blüte und dem Grün der Blätter bis zu Dornen, Rinde und Wurzeln.
Religion nähert sich dem persönlichen Aspekt Gottes auf dem Weg der Hingabe. In einer wirklichen Hochkultur dient jeder Aspekt des Wissens und der Wissenschaft, der Religionen und Riten, der Philosophie und der Kunst letztlich der spirituellen Entfaltung und Bewußtseinsentwicklung des Menschen, so daß alle diese Aspekte und auch die unterschiedlichsten spirituellen Traditionen zu einer einzigen Religion ineinanderfließen und verschmelzen. Es ist davon auszugehen, daß die meisten Leser die Zeit einer solchen bisher nie dagewesenen, auf Wissen statt auf Glauben basierenden Hochkultur erleben werden.

"Sekten" sind (laut Lexikon) abgespaltene konfessionelle Gemeinschaften, welche sich bilden, wenn das Wissen um die Erfahrbarkeit (der) und den Zugang zur Transzendenz so weit verlorengegangen ist, daß auch die Priester einer Konfession nicht mehr Wissen, was richtig und wahr oder falsch bzw. verfälscht ist , - und infolgedessen darüber in Zwie-Tracht geraten. (Wie im z.B. im Falle der Kirche und ihrer diversen Ab-Spaltungen. )
Das Wort "Sekte" kommt übrigens von lat.secare: Schneiden, zer-/abschneiden, sägen, verwunden, verstümmeln, durchschneiden, durch(t)eilen, (ab-)teilen. Dieses nicht sehr schöne Wort hat also etwas von: Zwei-fel, Teu-fel, Diabolus (der, der die Dinge durcheinanderwirft). In der Tat ist Spaltung ein Diabolisches Prinzip (wie man z.B. an der Kern s p a l t u n g sieht). Einige sind der Ansicht, daß das Wort von dem sehr viel neutraleren sequi - nachfolgen kommt. Diesen Streit mögen die Sprachwissenschaftler ausfechten. Tatsache ist jedoch, daß das Wort "Sekte" de facto ausschließlich in herabsetzender Form verwendet wird und damit die erste Variante im Hinblick auf den tatsächlichen Gebrauch zutreffender erscheint.

"Jugendsekten" sind eine reine Erfindung kirchlicher Apologeten, welche schon früh festgestellt haben, daß man unliebsame Leute besonders leicht diffamieren kann, indem man ihnen einen schlechten Einfluß auf die Jugend unterstellt. So wurde 1978 auf die Gefahren angeblicher "Jugendsekten" hingewiesen. Dies sollte unterstellen, daß die unter diesem Label in einen Topf geworfenen Gruppierungen sich besonders an "orientierungslose" unbedarfte Jugendliche wenden, und diese "gefährden". Auf diese Weise wurden insbesondere bei den Eltern Emotionen wie Ängste und Zweifel geschürt, damit sie ihre Kinder von vermeintlichen "Sekten" fernhalten und die Kinder der Kirche als Steuerzahler erhalten bleiben. Als sich herausstellte, daß das ganze ein Horrormärchen ist, weil das Durchschnittsalter nicht höher ist als beim Rest der Bevölkerung, verwendete man die Schutzbehauptung, es ginge hier um "junge" religöse Gemeinschaften.
 (Im Hinblick auf die TM ist diese Bezeichnung einfach lächerlich. Die TM ist weder "religiös", noch eine Abspaltung, noch ist sie "jung" (sondern im Gegenteil sehr viel älter als die Kirche). Das Durchschnittsalter liegt (Realsatire!) mit etwa 45 J. höher als beim Rest der Bevölkerung.)

Transzendenz  bedeutet: Einheit, Unbegrenztheit von Zeit und Raum, Ewigkeit, Unendlichkeit - und wird in der Transzendentalen Meditation klar und mit den Jahren immer klarer erfahren. Spaltung geschieht dann, wenn Transzendenz nicht mehr erfahren wird. In einem Bewußtseinszustand, wo ein - sich über den gesamten Kosmos erstreckendes - Feld der Einheit ständig erfahren wird, ist kein Ort für Zwei-fel mehr vorhanden, Einheit ist All-gegenwärtig. Transzendenz - Einheit ist somit letztlich das Gegenteil von Spaltung.
Ein Wissen, welches die Erfahrung der Transzendenz ermöglicht, kann nicht das Charakteristikum einer Abspaltung (Sekte) sein. Spaltung ist nur möglich, wenn dieses Feld der Einheit zusammenbricht. Wenn dieses Feld immer weiter zusammenbricht, bzw. seine Existenz vergessen wird, kommt es zu immer weiteren Spaltungen. Dies ist eigentlich ein ganz normaler Prozeß und übrigens u.a. auch die Grundlage für den "Urknall", also die Schöpfung schlechthin, sowie jede Form von Kreativität. Wenn allerdings die Freude am Schöpfungsprozeß so weit geht, daß aufgrund der Betrachtung lediglich der vordergründigen Phänomene die zu Grunde liegende Einheit vergessen wird, wird die Freude bald nachlassen.
Wenn nämlich die Verbindung zur Transzendenz abreißt, degeneriert das Wachstum.(Auf der Ebene der Physiologie entspricht das einer (z.B. Krebs-)Erkrankung, auf der sozialen Ebene der Kriminalität. Die Einzelnen Zellen des Körpers haben dann sozusagen vergessen, zu welchem Organ sie gehören, und was sie als solche dort für Aufgaben haben.) Auf der Ebene der Gesellschaft bedeutet dies, daß die Menschen nur noch die Materie in den Vordergrund stellen und weder immaterielle Werte, noch ihre eigentliche Lebensaufgabe sehen, noch das Ziel - und erst recht nicht den Weg ihrer schnellstmöglichen spirituellen Entwicklung. Hier sind wir wieder beim Thema: Religion>Konfession>"Sekte">völlige Unwissenheit.
Schließlich kommt es nämlich so weit, daß man in dem Wunsch, eine weitere Zersplitterung, einen noch weiteren Zerfall aufzuhalten, alle Menschen oder Gruppierungen als Feinde betrachtet und diffamiert, die irgend etwas anderes sagen oder denken könnten, als es die Dogmen des eigenen Bekenntnisses(zu Recht oder Unrecht)behaupten. So gehen z.B. einige Kirchenvertreter so weit, alle religiösen Gemeinschaften, die nicht der Kirche angehören, als "Sekte" zu bezeichnen.

(Diese Sektendefinition schließt dann sogleich auch alle Juden,Moslems,Hindus,Buddhisten etc. mit ein (nur nicht die Kirche !) und offenbart den (Un-)Geist solcher Kleriker. Nachzulesen in dem Ende 1996 erschienenen dreibändigen Lexikon von Harenberg, Dortmund, welches ich mir aus diesem Grunde   nicht   gekauft habe.)

Diese Art kirchlicher Apologetik ("Feindesabwehr"), wie sie in unserer Zeit von sog."Sekten"-"Experten" betrieben wird, hieß vormals Inquisition und wurde in der Tat lediglich (vor ca. 100 Jahren) umbenannt. Da man selbst nicht mehr zwischen "Gut" und "Böse" unterscheiden kann, wird dabei rücksichtslos das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Neben fragwürdigen Phänomenen, wie sie in einer zerfallenden Kultur natürlicherweise auftauchen, werden sogar jene positven lebensfördernden Impulse verdammt, die das ursprüngliche W i s s e n um den Zugang zur Transzendenz wiederbeleben, welches einmal d e r Angelpunkt einer jeden Religion war.

Man würde denken, daß der Fall noch tiefer nicht gehen kann (Offenb.14,8). Tatsache aber ist es, daß „Im Namen Gottes (? )" (Buchtitel) Kriege geführt, Menschen diskriminiert und Straftaten begangen werden.

Dabei geht es nicht mehr um Religion, sondern um Macht, Dogmen und Rechthaberei. Diejenigen, welche solcherart unter dem Deckmantel angeblicher Frömmigkeit Andere angreifen, kennen nicht einmal ihre eigenen Schriften.

Am Ende wird gar behauptet, Transzendenz gäbe es entweder überhaupt nicht oder nur nach dem Tode und wer etwas anderes behaupte, könne nur mit dem Teufel persönlich im Bunde sein. Dieses Stadium war in innerhalb der Kirche bereits zur Zeit der Kreuzzüge und der Inquisition erreicht.

So entstanden angebliche "Ketzer", "Hexen", "Jugendsekten", "Psychokulte", "Psychosekten" etc.. Derartige Personen (-Gruppen) existieren  im wesentlichen in der Phantasie (von kirchlichen Existenzängsten geplagter) kirchlicher Abendlandsretter. Derartige Kunstworte haben absolut keinen Informationsgehalt, sondern dienen lediglich kirchlicher Gehirnwäsche, der Weckung negativer Emotionen, und der Diffamierung völlig harmloser andersdenkender Menschen. Solche Begriffe gehören daher auf den Müllhaufen der Zeitgeschichte.
Diese Art von "sektentypischem Fanatismus" war Jesus fremd. Wer die Worte des Nazareners ernst nimmt, nimmt auch die Menschen ernst und damit auch die weltanschauliche Toleranz. Es gibt heute ebenso zahlreiche wie verschiedene Sinnanbieter. Deren Früchte können mehr - oder auch weniger "gut" sein. Wichtig ist, daß man lernt, anhand dieser Früchte zwischen "echten" und "falschen Propheten" zu unterscheiden. Die Kirche kommt hier bei unvoreingenommener  Betrachtung - vorsichtig ausgedrückt, - nicht besonders gut weg.

Gehen wir also der Sache auf den Grund: Was heißt: evangelische/katholische Kirche überhaupt?:

Evangelium heißt : 1. die gute/frohe/Heils- Botschaft. 2. vorgeschriebene gottesdienstliche Lesung aus den Evangelien, 3. Verkündigung der Heilsbotschaft. Evangelisch heißt: das Evangelium betreffend, auf dem Evangelium fußend (Duden Fremdwörterbuch 2.Aufl.66)
Katholisch heißt: gr. - mlat. "das Ganze, alle betreffend, allgemein, die ganze Erde umfassend (dto.)
Orthodox (nur der Vollständigkeit halber) heißt: rechtgläubig, streng gläubig; übertr. für: der strengen Lehrmeinung gemäß, der herkömmlichen Anschauung entsprechend, starr, unnachgiebig.
Kirche kommt vom griech. kyriake (oikia ):"Haus des Herrn" Das Wort kann man jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch als eine Wiedergabe von ekklesia ansehen: "die zusammengerufene Volksmenge, Volksgemeinschaft" (Konstanzer kleines Bibellexikon, 3.Aufl.  1964 ) 



Gerade in einer Zeit des geistigen Wandels und des Paradigmenwechsels haben viele Leute Schwierigkeiten, sich neu zu orientieren -weil die alten Maßstäbe nicht mehr gelten und neue oft noch nicht gefunden bzw. entdeckt sind. Wer aus der Kirche austritt, ist allerdings oft keineswegs "orientierungslos", wie "Weltanschauungsbeauftragte" und andere Kirchenfunktionäre gerne behaupten. Es gibt nämlich gerade für Christen, denen die grundlegenden Inhalte spirituellen Wissens am Herzen liegen, gute Gründe, sich zumindest von Teilen der Kirche zu distanzieren oder der Amtskirche seine Unterstützung ganz zu entziehen. Wer die positiven Aspekte der Kirche dennoch fördern möchte, kann aus der Kirche austreten und in Höhe der zuvor gezahlten Kirchensteuer spezielle Projekte gezielt fördern. Er weiß dann immerhin, daß sein Geld tatsächlich für gemeinnützige Zwecke und nicht für die Gehälter von Inquisitoren verwendet wird.

Meine ganz persönliche Meinung ist, daß wir uns mit dem Wechsel vom Fische- zum Wassermannzeitalter mitten in einem ähnlichen Paradigmen- Wechsel befinden, wie zur Zeit des Moses, als beim Wechsel vom Stier- zum Widder-Zeitalter die Menschen weiterhin ums Goldene Kalb (Stier) tanzten (siehe dazu: 2.Mose 32), und sich der Transformation entgegenstellten. Wer sich der Kirche verhaftet, tanzt nach meiner Meinung ums "goldene Kalb". Aber das muß jeder für sich entscheiden dürfen. Er muß aber die Möglichkeit haben, sich möglichst objektiv zu informieren, damit er sich zwischen guten und faulen Früchten von echten und falschen Propheten entscheiden kann. Dazu soll dieses Buch dienen.
 


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