Das Wort Religion ist aus dem Lateinischen abgeleitet, und seine Infinitivform lautet: religare, wobei re "zurück" bedeutet und ligare "binden", also das, was einen "zurückbindet". Der Zweck der Religion ist es, den Menschen zurück an seine Quelle, seinen Ursprung zu binden.
Die Religion ist dann erfolgreich in der Erfüllung ihres Zweckes, wenn sie den Geist zu seinem Ursprung zurückführt, die Aktivität des Körpers und Geistes an die Quelle aller Aktivität zurückführt. Der Geist ist der Angelpunkt des Lebens. Wenn der Geist auf seinen Ursprung zurückgezogen werden kann, wird das ganze Leben an seine Quelle zurückgeführt und der Sinn der Religion wird damit erfüllt. Die Religion ist ein Weg, oder zumindest sollte sie ein Weg sein, das Bewußtsein des Menschen auf die Ebene des Gottesbewußtseins und den menschlichen Geist auf die Ebene göttlicher Intelligenz oder universalen kosmischen Geistes zu erheben.
Der Zweck der Religion ist es, das individuelle
Leben auf die Naturgesetze einzustimmen, so daß es natürlich
im Strom der Evolution fließt. Die Religion sollte das individuelle
Leben mit dem kosmischen koordinieren und so alle Werte des menschlichen
Lebens steigern.
Die Religion vermittelt einen praktischen Weg
zur Verwirklichung der höchsten Realität, die im Lichte der Philosophie
verstanden werden kann. Die Philosophie ist beschreibend, während
die Religion in der Vermittlung eines unmittelbaren Weges zur Gottverwirklichung
einen praktischen Wert besitzt. ...Wir brauchen den beklagenswerten Zustand
der Religionen in der heutigen Welt nicht im einzelnen zu beschreiben;
es mag genügen zu sagen, daß nur der Leib übriggeblieben
ist und daß diesem Leib der Geist fehlt. Nur Riten und Dogmen sind
geblieben : der Geist ist verschwunden. Deshalb finden diejenigen, die
der Religion folgen, keine Erfüllung. ...Weil die Religion nicht mehr
wirksam ist, hat sie praktisch aufgehört, das Interesse des modernen
Menschen zu erwecken. Es gibt kaum eine Religion in der heutigen Welt,
deren Wächter und Prediger Einsicht in die Methode haben, unmittelbar
das letzte, absolute Sein zu erfahren, obwohl die heiligen Schriften einer
jeden Religion diese Übung als A n g e l p u n k t ihrer Lehren enthalten.
Aus diesem Grunde hat die Religion in der ganzen Welt ihre Wirksamkeit
verloren und erfüllt ihren Zweck nicht mehr. (Maharishi) Soweit der
Meister persönlich.
Man könnte es auch so sagen: Wenn das W i
s s e n der Religion infolge des langen Laufs der Zeit verlorengeht, bleibt
nur noch das B e k e n n t n i s zum "Glauben" übrig.
"Glauben" heißt aber: nicht-Wissen, Unwissenheit.
Religion im Sinne des Wortes religare
ist ein systematischer Weg zur Transzendenz - E r f a h r u n g. und ist
wissenschaftlich insofern, als hier reproduzierbare Vorgehensweisen reproduzierbare
Ergebnisse liefern. Religion in diesem Sinne hat also nichts mit G l a
u b e n, sondern etwas mit W i s s e n zu tun. Religion im Sinne des Wortes
religare ist heute so gut wie unbekannt, so daß es eigentlich irreführend
ist, diesen Begriff zu verwenden. Der Verfasser schlägt daher vor,
statt dessen den Begriff "Konfession" zu verwenden.
Konfession ,ist das, was übrig bleibt, wenn das W i s s e n um die Erfahrbarkeit der Transzendenz verloren gegangen ist, und dadurch das G l a u b e n s - Bekenntnis, Riten, Gesänge, Rezitationen aus heiligen Schriften etc. - also die leere Hülle - in den Vordergrund tritt.
Meditation (von: lat. meditari ) ist der Prozeß des Sich-nach-Innen-Wendens, (vergl. Lukas 17,21: "Das Himmelreich Gottes ist inwendig in euch"). Häufig wird dieses Wort als Sammelbegriff für mentale Techniken verwendet. Es scheint jedoch angebracht, hier mehr zu differenzieren, da fast alle sog. "Meditations"-Techniken eigentlich Konzentrations- bzw. Kontemplationstechniken sind.
Konzentration bedeutet, daß man den
Geist auf einen bestimmten Punkt fixiert, und ihm nicht erlaubt, von diesem
Fixpunkt abzuweichen. Dies kann z.B. bedeuten, daß man irgendwelche
Dinge (z.B. eine Kerzenflamme oder einen Apfel) visualisiert oder (z.B.
schwerer werdende Gliedmaßen etc.) suggeriert und dem Geist nicht
erlaubt, davon abzuweichen. Da man sich nur Dinge vorstellen oder suggerieren
kann, die dem Geist bereits bekannt sind, ist eine solche Methode ungeeignet,
um dem Geist entsprechend seiner natürlichen Tendenz neue Bereiche
zu erschließen. Der Geist wird entgegen seiner natürlichen Tendenz
an der Oberfläche
festgehalten.
Kontemplation gibt dem Geist zwar etwas mehr Freiheit, indem z.B. durch Assoziationsketten ein Kreisen der Gedanken um ein bestimmtes Thema (z.B. ein spirituelles Zitat oder Rätsel) gestattet wird. Der Prozeß bleibt jedoch auf horizontaler Ebene, also auf der Oberfläche des Denkens. Das mag diese oder jene Erkenntnis vermitteln, jedoch nicht die Erfahrung feiner Ebenen des Geistes oder gar der Transzendenz. (Auch dies ist also nicht sehr effektiv).
Transzendentale Meditation (von lat. transcendere = überschreiten) geht einen grundsätzlich anderen Weg, indem sie der natürlichen Tendenz des Geistes folgt, dorthin zu gehen, wo es angenehmer ist. Durch diesen sehr angenehmen Vorgang werden auf natürliche Weise feinere Ebenen des Geistes erfahren - das "innere Radio" unserer Gedanken wird sozusagen immer leiser, so lange, bis man nur noch wach ist, ohne daß Gedanken da sind. Dieser Zustand ruhevoller Wachheit wird auch Transzendenz, Samadhi, Nirvana, Gipfelerfahrung, absolutes Sein, etc. genannt. Letztlich kommt diese Erfahrung sozusagen durch eine Umkehrung des Denkprozesses zustande, so daß der feinste Aspekt des Denkens überschritten wird und die Quelle der Gedanken erfahren wird. Diese "Quelle der Gedanken" ist nichts anderes, als das "Einheitliche Feld" oder auch: "Vereinheitlichte Feld" der Physik, welches als Quelle aller Phänomene (Materie, Energie, Licht etc., mithin der gesamten Schöpfung - und also auch des Denkens) angesehen wird. Dieses Vereinheitlichte Feld ist ein Feld reinen Bewußtseins ein Bereich der Einheit, welcher in sich ewig unveränderlich ist, der jenseits aller Phänomene und Fluktuationen liegt. Obwohl hier nichts "geschieht", weil "nichts da ist", schafft dieses Feld aus sich selbst heraus und enthält somit alle Phänomene und ihren Bauplan in unmanifestierter Form. Es gibt auf dieser Ebene einfach keine Zeit und keinen Raum, sondern die Erfahrung der Ewigkeit, der Unbegrenztheit, und der All-Einheit. Das Programm der Transzendentalen Meditation ermöglicht und stabilisiert die Erfahrung dieses Feldes, indem es den Bereich der Sinneswahrnehmung und die feinste Ebene des Denkens überschreitet (transzendiert.)
Nach langjähriger Praxis dehnt der Geist sich in der Meditation über das gesamte Universum aus und trifft sich im Unendlichen im feinsten Punkt wieder: Die unendliche Ausdehnung und der feinste Punkt werden als Einheit erfahren. Wer die Einheit der Extreme auf diese Weise erfahren hat, dem fällt es auch außerhalb der Meditation leichter, Gegensätze zu integrieren. Ängste verschwinden. Die Wahrnehmung wird weiter, das Denken offener.
Philosophie befaßt sich auf der intellektuellen
Ebene mit der Erkenntnis dieser Phänomene. Was aber nützt einem
die Beschreibung des Geschmacks einer Kirsche ? Wichtig ist die E r f a
h r u n g der Transzendenz. Das Wissen ist die automatische Folge davon.
Maharishi sagt dazu: Wissen basiert auf Bewußtsein.
Und: Wissen ist unterschiedlich in unterschiedlichen Bewußtseinszuständen.
Wenn kein Bewußtsein vorhanden ist (wie z.B. im Schlaf), dann gibt
es auch kein Wissen. In der Schule lernen wir das Alphabet und das Einmaleins,
aber wir lernen nichts über die Erfahrung unseres eigenen Selbst.
Wenn aber jemand nicht einmal weiß, wer er selbst ist, und mithin
wer hier lernt, dann ist all das mühsam erlernte Wissen ohne Basis.
Es scheint, daß die intuitive Erkenntnis
dieser Tatsache der Grund für das nachlassende Interesse an schulischer
Ausbildung ist. Das erlernte Wissen wird als getrennt vom eigenen Selbst
und somit als nutzlos empfunden. Mit jeder Lösung einer Frage tauchen
zehn neue Fragen auf, so daß die Unwissenheit schneller wächst,
als das Wissen. Solches Wissen ist unbefriedigend.
Anders ist es, wenn man die Erfahrung jener Bewußtseinsebene
der Einheit hat, auf der jedes Ding mit jedem anderen Ding im Universum
verbunden ist. Auf diese Weise kann jeder Wissensaspekt gewichtet und integriert
werden und erhält seinen angemessenen Platz.
Wissenschaften sind ebenfalls ein Werkzeug
um dem unpersönlichen Aspekt Gottes näher zu kommen, wie dies
z.B. im Falle der Physik durch die Erkenntnis eines Einheitlichen Feldes
geschehen ist, welches selbst ewig unveränderlich ist, aber aus sich
selbst heraus alle Phänomene schafft. Das bedeutet, daß dieses
Feld, welches jenseits von Zeit und Raum und jenseits aller Phänomene
ist, wo also im Grunde auf ewig gar nichts passiert, ein Feld reiner Intelligenz
und reinen Bewußtseins ist, denn alle Naturgesetze, welche die Schöpfung
schaffen, erhalten und verwalten, sind hier bereits in unmanifestierter
Form vorhanden - so wie der farblose Saft der Rose bereits die Essenz der
gesamten Pflanze enthält, vom Rot der Blüte und dem Grün
der Blätter bis zu Dornen, Rinde und Wurzeln.
Religion nähert sich dem persönlichen
Aspekt Gottes auf dem Weg der Hingabe. In einer wirklichen Hochkultur dient
jeder Aspekt des Wissens und der Wissenschaft, der Religionen und Riten,
der Philosophie und der Kunst letztlich der spirituellen Entfaltung und
Bewußtseinsentwicklung des Menschen, so daß alle diese Aspekte
und auch die unterschiedlichsten spirituellen Traditionen zu einer einzigen
Religion ineinanderfließen und verschmelzen. Es ist davon auszugehen,
daß die meisten Leser die Zeit einer solchen bisher nie dagewesenen,
auf Wissen statt auf Glauben basierenden Hochkultur erleben werden.
"Sekten" sind (laut Lexikon) abgespaltene
konfessionelle Gemeinschaften, welche sich bilden, wenn das Wissen um die
Erfahrbarkeit (der) und den Zugang zur Transzendenz so weit verlorengegangen
ist, daß auch die Priester einer Konfession nicht mehr Wissen, was
richtig und wahr oder falsch bzw. verfälscht ist , - und infolgedessen
darüber in Zwie-Tracht geraten. (Wie im z.B. im Falle der Kirche und
ihrer diversen Ab-Spaltungen. )
Das Wort "Sekte" kommt übrigens von
lat.secare: Schneiden, zer-/abschneiden, sägen, verwunden, verstümmeln,
durchschneiden, durch(t)eilen, (ab-)teilen. Dieses nicht sehr schöne
Wort hat also etwas von: Zwei-fel, Teu-fel, Diabolus (der, der die Dinge
durcheinanderwirft). In der Tat ist Spaltung ein Diabolisches Prinzip (wie
man z.B. an der Kern s p a l t u n g sieht). Einige
sind der Ansicht, daß das Wort von dem sehr viel neutraleren sequi
- nachfolgen kommt. Diesen Streit mögen die Sprachwissenschaftler
ausfechten. Tatsache ist jedoch, daß das Wort "Sekte" de facto ausschließlich
in herabsetzender Form verwendet wird und damit die erste Variante im Hinblick
auf den tatsächlichen Gebrauch zutreffender erscheint.
"Jugendsekten" sind eine reine Erfindung
kirchlicher Apologeten, welche schon früh festgestellt haben, daß
man unliebsame Leute besonders leicht diffamieren kann, indem man ihnen
einen schlechten Einfluß auf die Jugend unterstellt. So wurde 1978
auf die Gefahren angeblicher "Jugendsekten" hingewiesen. Dies sollte unterstellen,
daß die unter diesem Label in einen Topf geworfenen Gruppierungen
sich besonders an "orientierungslose" unbedarfte Jugendliche wenden, und
diese "gefährden". Auf diese Weise wurden insbesondere bei den Eltern
Emotionen wie Ängste und Zweifel geschürt, damit sie ihre Kinder
von vermeintlichen "Sekten" fernhalten und die Kinder der Kirche als Steuerzahler
erhalten bleiben. Als sich herausstellte, daß das ganze ein Horrormärchen
ist, weil das Durchschnittsalter nicht höher ist als beim Rest der
Bevölkerung, verwendete man die Schutzbehauptung, es ginge hier um
"junge" religöse Gemeinschaften.
(Im Hinblick auf die TM ist diese Bezeichnung
einfach lächerlich. Die TM ist weder "religiös", noch eine Abspaltung,
noch ist sie "jung" (sondern im Gegenteil sehr viel älter als die
Kirche). Das Durchschnittsalter liegt (Realsatire!) mit etwa 45 J. höher
als beim Rest der Bevölkerung.)
Transzendenz bedeutet: Einheit, Unbegrenztheit
von Zeit und Raum, Ewigkeit, Unendlichkeit - und wird in der Transzendentalen
Meditation klar und mit den Jahren immer klarer erfahren. Spaltung geschieht
dann, wenn Transzendenz nicht mehr erfahren wird. In einem Bewußtseinszustand,
wo ein - sich über den gesamten Kosmos erstreckendes - Feld der Einheit
ständig erfahren wird, ist kein Ort für Zwei-fel mehr vorhanden,
Einheit ist All-gegenwärtig. Transzendenz - Einheit ist somit letztlich
das Gegenteil von Spaltung.
Ein Wissen, welches die Erfahrung der Transzendenz
ermöglicht, kann nicht das Charakteristikum einer Abspaltung (Sekte)
sein. Spaltung ist nur möglich, wenn dieses Feld der Einheit zusammenbricht.
Wenn dieses Feld immer weiter zusammenbricht, bzw. seine Existenz vergessen
wird, kommt es zu immer weiteren Spaltungen. Dies ist eigentlich ein ganz
normaler Prozeß und übrigens u.a. auch die Grundlage für
den "Urknall", also die Schöpfung schlechthin, sowie jede Form von
Kreativität. Wenn allerdings die Freude am Schöpfungsprozeß
so weit geht, daß aufgrund der Betrachtung lediglich der vordergründigen
Phänomene die zu Grunde liegende Einheit vergessen wird, wird die
Freude bald nachlassen.
Wenn nämlich die Verbindung zur Transzendenz
abreißt, degeneriert das Wachstum.(Auf der Ebene der Physiologie
entspricht das einer (z.B. Krebs-)Erkrankung, auf der sozialen Ebene der
Kriminalität. Die Einzelnen Zellen des Körpers haben dann sozusagen
vergessen, zu welchem Organ sie gehören, und was sie als solche dort
für Aufgaben haben.) Auf der Ebene der Gesellschaft bedeutet dies,
daß die Menschen nur noch die Materie in den Vordergrund stellen
und weder immaterielle Werte, noch ihre eigentliche Lebensaufgabe sehen,
noch das Ziel - und erst recht nicht den Weg ihrer schnellstmöglichen
spirituellen Entwicklung. Hier sind wir wieder beim Thema: Religion>Konfession>"Sekte">völlige
Unwissenheit.
Schließlich kommt es nämlich so weit,
daß man in dem Wunsch, eine weitere Zersplitterung, einen noch weiteren
Zerfall aufzuhalten, alle Menschen oder Gruppierungen als Feinde betrachtet
und diffamiert, die irgend etwas anderes sagen oder denken könnten,
als es die Dogmen des eigenen Bekenntnisses(zu Recht oder Unrecht)behaupten.
So gehen z.B. einige Kirchenvertreter so weit, alle religiösen Gemeinschaften,
die nicht der Kirche angehören, als "Sekte" zu bezeichnen.
(Diese Sektendefinition schließt dann sogleich auch alle Juden,Moslems,Hindus,Buddhisten etc. mit ein (nur nicht die Kirche !) und offenbart den (Un-)Geist solcher Kleriker. Nachzulesen in dem Ende 1996 erschienenen dreibändigen Lexikon von Harenberg, Dortmund, welches ich mir aus diesem Grunde nicht gekauft habe.)
Diese Art kirchlicher Apologetik ("Feindesabwehr"), wie sie in unserer Zeit von sog."Sekten"-"Experten" betrieben wird, hieß vormals Inquisition und wurde in der Tat lediglich (vor ca. 100 Jahren) umbenannt. Da man selbst nicht mehr zwischen "Gut" und "Böse" unterscheiden kann, wird dabei rücksichtslos das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Neben fragwürdigen Phänomenen, wie sie in einer zerfallenden Kultur natürlicherweise auftauchen, werden sogar jene positven lebensfördernden Impulse verdammt, die das ursprüngliche W i s s e n um den Zugang zur Transzendenz wiederbeleben, welches einmal d e r Angelpunkt einer jeden Religion war.
Man würde denken, daß der Fall noch tiefer nicht gehen kann (Offenb.14,8). Tatsache aber ist es, daß „Im Namen Gottes (? )" (Buchtitel) Kriege geführt, Menschen diskriminiert und Straftaten begangen werden.
Dabei geht es nicht mehr um Religion, sondern um Macht, Dogmen und Rechthaberei. Diejenigen, welche solcherart unter dem Deckmantel angeblicher Frömmigkeit Andere angreifen, kennen nicht einmal ihre eigenen Schriften.
Am Ende wird gar behauptet, Transzendenz gäbe es entweder überhaupt nicht oder nur nach dem Tode und wer etwas anderes behaupte, könne nur mit dem Teufel persönlich im Bunde sein. Dieses Stadium war in innerhalb der Kirche bereits zur Zeit der Kreuzzüge und der Inquisition erreicht.
So entstanden angebliche "Ketzer", "Hexen", "Jugendsekten",
"Psychokulte", "Psychosekten" etc.. Derartige Personen (-Gruppen) existieren
im wesentlichen in der Phantasie (von kirchlichen Existenzängsten
geplagter) kirchlicher Abendlandsretter. Derartige Kunstworte haben absolut
keinen Informationsgehalt, sondern dienen lediglich kirchlicher Gehirnwäsche,
der Weckung negativer Emotionen, und der Diffamierung völlig harmloser
andersdenkender Menschen. Solche Begriffe gehören daher auf den Müllhaufen
der Zeitgeschichte.
Diese Art von "sektentypischem Fanatismus" war
Jesus fremd. Wer die Worte des Nazareners ernst nimmt, nimmt auch die Menschen
ernst und damit auch die weltanschauliche Toleranz. Es gibt heute ebenso
zahlreiche wie verschiedene Sinnanbieter. Deren Früchte können
mehr - oder auch weniger "gut" sein. Wichtig ist, daß man lernt,
anhand dieser Früchte zwischen "echten" und "falschen Propheten" zu
unterscheiden. Die Kirche kommt hier bei unvoreingenommener Betrachtung
- vorsichtig ausgedrückt, - nicht besonders gut weg.
Gehen wir also der Sache auf den Grund: Was heißt: evangelische/katholische Kirche überhaupt?:
Evangelium heißt : 1. die gute/frohe/Heils-
Botschaft. 2. vorgeschriebene gottesdienstliche Lesung aus den Evangelien,
3. Verkündigung der Heilsbotschaft. Evangelisch heißt: das Evangelium
betreffend, auf dem Evangelium fußend (Duden Fremdwörterbuch
2.Aufl.66)
Katholisch heißt: gr. - mlat. "das
Ganze, alle betreffend, allgemein, die ganze Erde umfassend (dto.)
Orthodox (nur der Vollständigkeit
halber) heißt: rechtgläubig, streng gläubig; übertr.
für: der strengen Lehrmeinung gemäß, der herkömmlichen
Anschauung entsprechend, starr, unnachgiebig.
Kirche kommt vom griech. kyriake (oikia ):"Haus
des Herrn" Das Wort kann man jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch als eine
Wiedergabe von ekklesia ansehen: "die zusammengerufene Volksmenge, Volksgemeinschaft"
(Konstanzer kleines Bibellexikon, 3.Aufl. 1964 )
Gerade in einer Zeit des geistigen Wandels und des Paradigmenwechsels haben viele Leute Schwierigkeiten, sich neu zu orientieren -weil die alten Maßstäbe nicht mehr gelten und neue oft noch nicht gefunden bzw. entdeckt sind. Wer aus der Kirche austritt, ist allerdings oft keineswegs "orientierungslos", wie "Weltanschauungsbeauftragte" und andere Kirchenfunktionäre gerne behaupten. Es gibt nämlich gerade für Christen, denen die grundlegenden Inhalte spirituellen Wissens am Herzen liegen, gute Gründe, sich zumindest von Teilen der Kirche zu distanzieren oder der Amtskirche seine Unterstützung ganz zu entziehen. Wer die positiven Aspekte der Kirche dennoch fördern möchte, kann aus der Kirche austreten und in Höhe der zuvor gezahlten Kirchensteuer spezielle Projekte gezielt fördern. Er weiß dann immerhin, daß sein Geld tatsächlich für gemeinnützige Zwecke und nicht für die Gehälter von Inquisitoren verwendet wird.
Meine ganz persönliche Meinung ist, daß
wir uns mit dem Wechsel vom Fische- zum Wassermannzeitalter mitten in einem
ähnlichen Paradigmen- Wechsel befinden, wie zur Zeit des Moses, als
beim Wechsel vom Stier- zum Widder-Zeitalter die Menschen weiterhin ums
Goldene Kalb (Stier) tanzten (siehe dazu: 2.Mose 32), und sich der Transformation
entgegenstellten. Wer sich der Kirche verhaftet, tanzt nach meiner Meinung
ums "goldene Kalb". Aber das muß jeder für sich entscheiden
dürfen. Er muß aber die Möglichkeit haben, sich möglichst
objektiv zu informieren, damit er sich zwischen guten und faulen Früchten
von echten und falschen Propheten entscheiden kann. Dazu soll dieses Buch
dienen.